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Raum der konstruktiven Kritik



Kritisiert werden wir häufig: in der Schule, im Beruf, von Feinden, Freunden und Familie. Doch was unterscheidet die Kritik, die zerstört von der, die uns weiter trägt?

Martin Gut widmete sein partizipatives Werk der Kritik. Denn das einzige, was Kritik wirklich leisten muss, sagt der Künstler, ist es, das Potenzial des Kritisierten zu kanalisieren.

Oft gehe es den Kritikern jedoch nicht darum, die Krititisierten weiterzubringen, sondern vor allem darum, ihre eigene Machtposition zu festigen. Unkonstruktive Kritik verteidigt oft die persönlichen Anschauungen des Kritikers indem sie diese als allgemein gültige Werte präsentiert. – Dies kann jede Eigeninitiative der Betroffenen vergiften und Selbstzweifel sähen.

Ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, sagt Martin Gut, deren Kritik-Mentalität oft Scheisse ist. Das will er nun ändern, denn die Verschwendung des eigene Potenzials ist für Gut eine Sünde.

Der Künstler eröffnete den "Raum der konstruktiven Kritik" im Rahmen der Himmelrich Zwischennutzung der abl Luzern.

Treten Sie ein – stand da – und der Künstler beurteilt, was Sie geprüft haben möchten: Ihre Frisur, Ihre Kunst, Ihr Verhalten oder das, was Sie gerade unsicher macht. Diese einzigartige Dienstleisung wurde bei Kaffee oder Tee gratis an neun Abenden vor der Installation und spontan während der Installation geboten.

Insgesammt entstanden 13 Beratungen, sechs befassten sich mit Kunst, fünf mit Lebensfragen und zwei mit Kleidern bzw. Stilfragen.